Wieder einmal saß Mick in der alten Lagerhalle
herum und schaute sich um. Graue, fast unverputzte Wände. Das Wasser tropfte
aus offenen Leitungen heraus und plätscherte in kleine Pfützen. Er hatte
Scheiße gebaut und das wusste er. Nun saß er hier und versteckte sich vor
seiner Vergangenheit. Das, was er in den letzten paar Wochen getan hatte, war
mehr als nur falsch gewesen und er bereute jede einzelne Sekunde.
Angespannt nahm er seine Schachtel Zigaretten und
ein Feuerzeug heraus. Aus der Schachtel nahm er eine Zigarette und zündete sie
sich an. Das Feuerzeug steckte er mit in die Schachtel und steckte diese wieder
zurück in seine Jackentasche. Er nahm einen tiefen Zug und lehnte sich gegen
einen Pfeiler an.
Er war kurz davor den Verstand vollkommen zu
verlieren. Nachdem er die Zigarette aufgeraucht hatte, warf er den Rest von
sich weg und war kurz am überlegen, etwas von dem zu nehmen, womit er
normalerweise dealte.
Langsam holte er aus seiner anderen Jackentasche
ein Tütchen heraus und öffnete es. Es war genug, um Selbstmord zu begehen. Dann
wäre er wieder frei und was noch viel wichtiger war, er wäre wieder bei seinen
Eltern und seine Probleme wären fort.
Kurz bevor er etwas nehmen wollte, hörte er wie
eine Tür quietschend geöffnet wurde. Schnell packte er das Tütchen wieder in
die Jackentasche und stand auf. Erwartungsvoll schaute er in die Richtung des
Quietschens. Ein Mann trat in die Lagerhalle und schaute Mick an. Der Mann kam
auf Mick zu und jener blieb am Pfeiler stehen. Er kannte den Mann, aber er
wusste nicht, was er wollte.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich nichts mehr
habe.“
„Du bist ein beschissener Dealer – natürlich hast
du was.“, schrie der Mann. „Ich brauche es. Ich brauche es jetzt!“
Mick wollte dem Mann nichts mehr geben. Er hatte
gesehen, wie es die Menschen kaputt macht und wollte, dass dies aufhörte. Er
konnte nicht mehr mit ansehen wie es die Menschen zerstörte.
„Es tut mir Leid, aber ich habe nichts mehr.
Entweder du gehst irgendwo anders hin oder hörst auf mit dem Scheiß.“, sagte
Mick und musterte den Mann. Kaputte, dreckige Klamotten und einen dürren
Körper. „Der Scheiß tut dir nicht gut.“
„Drogenjunge, sag du mir nicht was gut und was
nicht gut für mich ist. Du weißt ja gar nicht wie das ist. Du hast gedealt,
schön. Aber du weißt nicht wie es ist, das Zeug zu nehmen. Es macht mich nicht
kaputt, es macht mich unbesiegbar.“, sagte der Mann und ging weiter auf Mick
zu. Er schlug ihn und drückte ihn gegen den Pfeiler. „Drogenjunge, du wirst mir
sofort den Stoff besorgen, ansonsten werde ich dich töten.“
„Ist ja schon gut. Ich besorge es dir, aber das
war das letzte Mal! Ich habe damit aufgehört und du solltest das endlich mal
akzeptieren. Hast du es endlich verstanden?“, sagte Mick und stieß den Mann von
sich weg. Auf eine Antwort wartete er erst gar nicht. Er drehte dem Mann den
Rücken zu und verschwand durch die quietschende Tür. Er war so angespannt
gewesen, dass er sofort auf einen Angriff von hinten hätte reagieren können.
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