Binchens Stories

Dies ist mein zweiter Blog. Während ich bei dem einem Blog hauptsächlich über alles mögliche schreibe, möchte ich diesen Blog auf meine Geschichten beschränken.
Ich hoffe, dass euch dieser Blog gefällt und ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

Samstag, 18. Januar 2014

Der Drogenjunge

Das Paket

Kaum waren zwei Tage vergangen, als Mick auf einen Mann traf. Zuerst rempelte er Mick an und dieser regte sich darüber auf, weil dadurch seine Zigarette hinuntergefallen war. Eigentlich regte er sich nicht oft auf, aber wenn es um seine Zigaretten ging, musste er Grenzen ziehen.
Schnell hatte der verhüllte Mann ein ‚Entschuldigung‘ dahin genuschelt und musterte Mick. Er holte ein Foto aus seiner Jackentasche, schaute Mick und das Foto an und drückte ihm dann still schweigend ein kleines Packet in die Hand. Fast vergessen, dass er noch ein Paket bekommen sollte, nahm er es an und steckte es schnell weg. Er versuchte es so gut wie möglich zu verstecken. Dies war der einzige Punkt in seinem Leben, als er dachte, dass Handtaschen doch nicht so unpraktisch waren. Das Paket wollte er nicht in der Öffentlichkeit auspacken – aus Angst beobachtet zu werden.
So schnell wie möglich ging er nach Hause und stürmte in das Haus hinein. Er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Mutter dort war. Sie kam in den Flur und umarmte ihren Sohn.
„Was ist los, Mama?“, fragte Mick, der sichtlich verwirrt über diese Reaktion war.
„Nichts. Ich freue mich nur über dein Dasein.“, antwortete seine Mutter. „Freust du dich denn nicht?“
„Natürlich freue ich mich.“, sagte Mick, wollte aber so schnell wie möglich in sein Zimmer gehen, um das Paket aufzumachen. „Aber Mama, ich habe da was wichtiges … oben in meinem Zimmer. Wenn du mir fünf Minuten gibst, gebe ich dir meine komplette Aufmerksamkeit für die nächsten paar Stunden. Warum freust du dich eigentlich so?“
„Ich wurde befördert.“, verkündigte die Mutter. „Eigentlich wollten dein Vater und ich dir das erst heute Abend sagen, aber ich musste es dir unbedingt sagen.“
„Das freut mich für dich, Mama.“, sagte Mick und umarmte seine Mutter. Dann ging er die Treppe hinauf, in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Schnell schloss er die Tür ab und setzte sich vor sein Bett. Zuerst schaute er das Packet nur an und schüttelte es einmal vor seinem Ohr. Zwar wusste er was in dem Packet war, aber er hatte doch ein wenig Angst es zu öffnen. Er nahm ein Messer aus seiner Hosentasche und öffnete das Paket behutsam.
Darin fand er wie erwartet ein Handy – ein uraltes Tastenhandy – und ein Tütchen mit der Aufschrift: „Cannabis – 5 Milligramm“
Es lag noch ein Zettel dabei, auf dem in krakeliger Schrift geschrieben stand: „Dies musst du für mindestens 5€ pro Gramm verkaufen, wenn du es für mehr verkaufst, bekommst du dementsprechend mehr. Bei 5€ würde dir 1€ zustehen.“
Schnell hatte Mick sich ausgerechnet, dass ihm demnach 20 Prozent zustünden. Danach wand er sich dem Handy zu und schaltete es an. Es dauerte nicht lange bis er eine SMS bekam: „Parkplatz der Allgemeinbildenden Schule, heute Nacht um 23 Uhr, Ian Schmidt.“
Mick war sich nicht ganz sicher, ob er auf die SMS antworten sollte. Er entschied sich dafür, dies nicht zu tun und abzuwarten.
Er ging zu seiner Mutter und versuchte die heile Familienwelt aufrechtzuerhalten. Ganz bestimmt wollte er nicht, dass seine Eltern oder Freunde dies von ihm wussten. Er musste sein normales Leben weiterführen und das andere Leben vor allem verstecken. Noch dachte er, dass dies eine Leichtigkeit werden würde.

Am späten Abend, schlich er sich aus dem Haus. Seine Eltern waren schon längst in ihrem Zimmer und da war es leicht, sich nach unten zu schleichen und durch das Terrassenfenster leise zu verschwinden.
Zuerst wusste er nicht wo dieser Parkplatz ist, aber mit einem Routenplaner, welcher auf seinem Handy war, konnte er den Weg finden. Er war eine viertel Stunde zu früh. Im Schatten der Schule versteckte er sich und stellte sich vor, wie der Typ wohl aussehen würde.
Pünktlich wie ein Uhrwerk kam ein alter Chevrolet auf den Parkplatz gefahren. Mick lief zu dem Auto und der Fahrer ließ die Scheibe hinunter.
„Ian?“, fragte Mick und versuchte dies so dunkel wie nur irgend möglich zu sagen.
Der Mann nickte und fragte: „Wie viel?“
Auch wenn Mick darüber nachgedacht hatte, wie viel er nehmen sollte, war er sich noch immer nicht sicher wie viel er nehmen sollte. Spontan sagte er: „7,50 pro Gramm.“ Schnell rechnete er im Kopf. „37,50.“
„Okay… kannste wechseln?“
Schnell dachte Mick nach und antwortete dann: „Kommt drauf an.“ Er hatte nur wenig Wechselgeld. Da hatte er gar nicht dran gedacht.
„40 hab ich wohl…“, sagte der Typ und holte zwei Zwanziger aus seiner Hosentasche heraus.
„Okay…“, sagte Mick und kramte die 2,50 Euro aus seiner Hosentasche heraus und gab sie dem Typen. Nachdem er die 40 Euro entgegengenommen hatte, gab er das Tütchen an den Typen. Der Typ fuhr die Scheibe hoch und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
Auch Mick machte sich auf den Weg nach Hause, doch ehe er dort ankam, fuhr wieder der schwarze Mercedes vorbei und hielt in der Nähe von ihm.
Ohne jegliche Aufforderung stieg Mick in das Auto und gab das Geld an den Mann. Der Mann holte selber auch Geld heraus und gab Mick 13,50 Euro.
„Aber ich bekomme doch nur 6. Ich bekomme nur 20 Prozent von dem Erlös.“
Der Mann schüttelte lachend den Kopf. „Es ist mir egal, wie viel teurer du den Scheiß verkaufst. Ich gebe dir einen Preis vor und dann kannst du deine eigenen Preise machen. Du kaufst den Stoff nur von mir und verkaufst ihn. Der einzige Unterschied: Du musst dich an meine Kunden halten und bekommst nicht deine eigenen. Du verkaufst den Stoff an die Leute, die ich vorher ausgesucht habe und du musst den Mindestpreis einhalten, den ich dir vorschreibe, aber nach oben steht dir alles offen – was den Preis angeht.“
„Okay…“, sagte Mick und begriff langsam das Prinzip. Dies war der Punkt an dem er Gefallen an dem bekam, was er tat.

Als er etwa eine halbe Stunde später in seinem Bett lag, war er überglücklich darüber, dass er das Zeug verkaufte. Er konnte schnell an Geld kommen und das Einzige, was er tun musste, war Ware von Punkt A an Punkt B zu bringen.
Wenn er über alles nachdachte, fand er, dass er weniger ein Drogendealer, als ein Dorgenbote war.

Samstag, 11. Januar 2014

Der Drogenjunge

Ein paar Tage später
Lange hatte Mick über das Angebot nachgedacht. Er wusste genau, dass das eine schlechte Idee war. Die Idee eine Bank zu überfallen, war eine viel bessere Idee gewesen. Schließlich hatte er beschlossen ein paar Bewerbungen zu schreiben und abzuschicken.
Doch die Bewerbungen kamen nach und nach wieder. Eine Absage nach der anderen. Die beliebte Antwort: „Es tut uns leid, aber Sie sind zu unflexibel. Aber Sie können sich auf eine andere freie Stelle in unserem Unternehmen bewerben.“ Jede einzelne Bewerbung hatte er zerrissen und in den Müll geworfen. Mit jeder Absage dachte er immer mehr an eine Annahme des Angebots.
Als er die letzte, zurückgesendete Bewerbung öffnete, dachte er daran, dass Angebot anzunehmen, wenn dies eine Absage sei. Gespannt öffnete er den Umschlag und las den Brief: „Herzlichen Glückwunsch! Wir laden Sie zu einem Vorstellungsgespräch und einem Probearbeitstag ein.“
„Na endlich!“, dachte Mick und rief sofort bei dem Unternehmen an. Noch am selben Tag durfte er dort hinkommen.
Dies tat er auch sofort und dachte sich, dass er doch nicht so tief sinken musste, um illegales zu tun, um an Geld zu kommen.
Bei dem Unternehmen angekommen, sollte er sofort ohne ein Vorstellungsgespräch beginnen zu arbeiten. Er dachte sich nichts dabei und tat was ihm gesagt wurde. Unter anderem sollte er dreckiges Geschirr waschen. Nach einer Weile sprach er den Chefkellner an und sagte: „Entschuldigen Sie, aber ich habe mich auf einen Kellnerjob beworben und nicht auf einen Geschirrspüljob.“
„Wenn Sie nicht zufrieden damit sind, können Sie gleich gehen.“
„Die 5 Euro in der Stunde sind es auch nicht wert. In Ihrer Anzeige stand, dass man Kellner sei, der 8 Euro in der Stunde verdienen würde.“, sagte Mick.
„Das haben wir sicher nicht geschrieben.“
„Natürlich haben Sie das. Aber das ist nun auch egal, denn ich habe keine Lust, Tellerwäscher zu sein.“, sagte Mick und verließ das Restaurant.
„Dann werde ich eben Drogendealer. Hauptsache ich werde besser bezahlt.“, dachte Mick und rief den Freund an: „Hey Thomas, Mick hier. Ich habe es mir anders überlegt.“
„Wir treffen uns am Bahnhof.“, sagte Thomas und legte auf.
So schnell wie nur irgend möglich machte Mick sich auf den Weg zum Bahnhof. Dabei rauchte er zwei Zigaretten und kaute drei Kaugummis. Normalerweise war er nicht nervös oder angespannt, aber plötzlich war alles anders. Mittlerweile roch sein Atem stark nach Minze und er war beim Bahnhof.
Er wartete darauf, dass Thomas endlich auftauchen würde, doch das tat er nicht. Stattdessen fuhr ein schwarzer Mercedes vor und blieb vor Mick stehen. Einer der verdunkelten Scheiben wurde hinuntergefahren und ein in schwarz gekleideter Mann schaute durch seine stark verdunkelten Brillengläser auf Mick.
„Becker?“, fragte er mit rauchiger Stimme und wartete ein kurzes Nicken von dem Jungen ab. „Einsteigen.“
Mick tat wie ihm befohlen und stieg in das Auto. Er setzte sich auf die linke Seite der Rückbank und schaute den Mann erwartungsvoll an. Würde er nun Drogen oder ähnliches Zeug bekommen oder was würde nun passieren?
Das Auto fuhr los und der Mann begann zu sprechen an: „Bist du ein Bulle?“
Mick schüttelte mit dem Kopf und antwortete: „Nein, sehe ich so aus?“
 „ Man weiß ja nie wem man vertrauen kann und wem nicht.“, sagte der Mann. „Du willst also Drogendealer werden?“
„Ist das hier etwa ein Bewerbungsgespräch?“, fragte Mick verdutzt und ein wenig belustigt. Der Mann schaute Mick böse an und jener antwortete: „Ja, ich will das werden.“
„Was willst du werden?“
„Drogendealer.“, nuschelte Mick und schämte sich ein wenig dafür.
„Was? Ich kann dich nicht verstehen. Sprich doch bitte etwas lauter und deutlicher.“, forderte der Mann und schaute Mick verschmitzt an.
„Ich will Drogendealer werden.“, sagte Mick deutlich und wusste, dass jemand, der eine Aufnahme davon hatte, ihn in der Hand hätte.
„Na endlich.“, sagte der Mann. „War das nun so schwer?“
„Nein.“, murmelte Mick. „Was soll ich tun?“
„Du wirst demnächst ein Packet bekommen. In dem Packet ist ein Handy, womit wir Kontakt halten können und das erste Tütchen, das du zum Kunden bringen musst. Ort, Zeitpunkt und Person wirst du per SMS bekommen.“, erklärte der Mann.
„Wer sind Sie?“, fragte Mick.
Der Mann näherte sich Mick ein wenig und schaute ihm tief in seine Augen. Dann sprach er: „Den brauchst du nicht wissen. Für dich bin ich einfach nur Frank. Wenn du jemals versuchst mich zu verraten oder Dinge über mich herauszufinden, dann werde ich dich töten lassen, verstanden?!“
Mick nickte und schwor sich, dass er nur einige Deals machen wollte bis es reichte und dann würde er aufhören. Er wusste genau, dass dies ein großer Fehler werden würde, wenn er den Überblick verlor.
An einer dunklen Ecke ließen sie den Jungen raus. Zuerst wusste er nicht, wo genau er sich befand, doch als er sich mit seinem Handy orten ließ, fand er schnell heraus wo er war. Dies war ein dunkles Viertel, wo nie jemand gerne war. Seine Eltern hatten ihn immer vor diesem Viertel gewarnt und sagten ihm immer wieder, dass er dort niemals hingehen sollte. Dort würden böse Menschen mit bösen Gedanken leben. Mick dachte nun, dass seine Eltern einfach nicht wollten, dass er an Drogen gelangte, denn dies war nichts anderes als ein Drogenviertel, wo derjenige umgelegt wurde, der sich beschwerte oder Ärger machte.

Schnell lief Mick zur nächsten U-Bahn-Station und setzte sich in die nächste U-Bahn Richtung Innenstadt.

Samstag, 4. Januar 2014

Der Drogenjunge

Sieben Wochen zuvor

Als wenn es nicht schon schlimm genug ist ein Schüler zu sein, macht es die Tatsache mittelos zu sein es nur noch schlimmer. Was für Optionen bleiben einen dann noch? Entweder man sucht sich einen Job, wo man sowieso nicht gut genug bezahlt wird oder man beginnt zu stehlen an. Jedenfalls dachte Mick immer, dass das die einzigen Auswege seien.
Doch er hatte sich geirrt. Ehe er einen Job bekommen hatte, hatte er eine bessere Lösung gesteckt bekommen.
Es war ein kalter Novembermorgen, als Mick zur Schule stapfte und darüber nachdachte wie er an Geld kommen könnte. Er hatte immer wieder verrückte Einfälle, wie zum Beispiel eine Bank auszurauben. Auch wenn er wusste, dass das nicht funktionieren würde, hatte er jenen Fall schon einmal durchgeplant. Zu dem Zeitpunkt war er betrunken gewesen und dachte wirklich daran es durchzuziehen. Als er am nächsten Morgen aufgewacht war und den Plan gefunden hatte, musste er zuerst darüber schmunzeln und erkannte dann wie gut durchdacht sein Plan gewesen war. Die Idee hängte er dann doch an den Nagel und konnte am Ende nur noch den Kopf darüber schütteln.
Er wollte sich einen Job suchen und dann weitersehen. Aber er hatte nicht vor anzufangen zu stehlen. Das war für ihn ein No-Go – auch wenn er es mal in Erwägung gezogen hätte. Doch er hatte zu viele Freunde, um zu wissen, dass dies ein gefährliches Spiel war, wo man auch schnell mal verlieren konnte.
Mick kam an einem Kiosk vorbei und griff reflexartig in seine Jackentasche. Dort fand er keine Zigarettenschachtel. Daraufhin ging er in den Kiosk herein und kaufte sich drei Schachteln. Zwei davon steckte er in die Schultasche und eine steckte er, nachdem er sich eine Zigarette herausgenommen hatte, in die Jackentasche. Er zündete sich die Zigarette an und murmelte vor sich her: „Gott sei Dank. Ohne eine Zigarette würde ich die ersten Stunden nicht überleben.“
Die drei Packungen hatte er sich nur gekauft, damit er auch in einer Woche noch Zigaretten hatte, weil er sein Geld auch gerne für andere Dinge ausgab und dann hätte er sich in der nächsten Woche keine Schachtel kaufen können. Er versuchte noch einen Überblick über das, was er rauchte zu behalten. Er kam in einer Woche gut mit einer Schachtel aus, doch es fiel ihm von Woche zu Woche immer schwerer.
Kurz bevor er das Schulgelände betrat, warf er die Zigarette weg. Er ging zu seinem Klassenraum und ging zu seinen Freunden.
„Hast du Kippen?“, fragte einer seiner Freunde und schaute ihn erwartungsvoll an.
„Ja… Ich habe mir eben drei Schachteln geholt, du weißt ja wie schnell mein Geld weg ist.“, antwortete Mick.
„Ich hätte da vielleicht eine Lösung für dein Problem.“, sagte der Freund und entfernte sich mit Mick von der Gruppe.
„Ich werde nicht klauen – das solltest du langsam wissen.“, stellte Mick klar.
„Nein, das ist was viel besseres.“, flüsterte der Junge. „Komm nach der Schule mit mir. Ich stell dir dann jemanden vor, der dir helfen könnte.“
„Was hast du vor?“
„Das wirst du dann sehen.“
Mick schaute seinen Freund etwas irritiert an, doch dies hielt nicht lange an, da der Lehrer vorbeikam und sie in den Unterricht mussten. Lange dachte Mick darüber nach, was sein Freund wohl vorhaben könnte, doch er kam nicht auf den springenden Punkt.

Nach der Schule gingen die beiden zu einem jungen Mann, der in einem Hochhaus wohnte. Nicht in einem der großen Wolkenkratzer, sondern in einem der herunter gekommenen Hochhäuser in denen Drogenjunkies und anderer Abschaum lebte – jedenfalls wurde den Bewohnern dies nachgesagt. Meist lebten dort auch mittellose, hart arbeitende, alleinerziehende Mütter, die mit ihrem Leben nicht klar kamen. Oder junge Studenten, die kein Geld für eine Wohnung hatten und sich nur so etwas leisten konnten. Auch alte Senioren, die von ihrer knappen Rente kaum leben konnten, lebten dort, genauso wie Arbeitslose, die entweder wegen der Gesundheit oder wegen der Faulheit nicht arbeiten konnten. Es war nicht immer nur der oberflächliche Abschaum, der dort lebte. Doch jenen Abschaum sollten sie nun besuchen.
Sie klingelten an der Tür und kurze Zeit später traten sie in die verschmutzte Wohnung ein. Ein junger, aber alt wirkender Mann, der lange, ungepflegte, blonde Haare hatte, lebte dort.
„Was genau hast du vor?“, fragte Mick flüsternd, darauf bedacht, dass der Mann es nicht hören konnte.
„Warte.“, flüsterte der Freund und wand sich dem Mann zu: „Sag mal, weißt du, ob noch jemand einen Dealer braucht?“
„Ein Dealer?! Ist der denn vollkommen verrückt geworden? Ich deale doch nicht!“, hatte Mick als erstes gedacht.
„Natürlich kenne ich da einen. Er soll einfach mal Frank fragen.“
„Frank?! Der ist doch …“, der Freund schaute kurz Mick an und flüsterte: „… einer der gefährlichsten. Ein Fehler und Mick wird es bereuen auch nur eine Sekunde gelebt zu haben.“
Während der Freund sich mit dem Mann unterhielt, hatte Mick sich in der schäbigen Wohnung umgeschaut. Dies war ein Leben, das er niemals leben wollte. Er hoffte, dass er niemals so tief sinken würde. Für ihn stand auf jeden Fall fest, dass er kein Drogendealer werden würde. Sobald er gefragt werden würde, würde er sofort dankend ablehnen und sich einen Job suchen.
„Na gut, er wird es schon bei Frank schaffen.“, sagte der Freund schließlich und wand sich Mick zu: „Mick, wir werden zu Frank gehen, der hat einen Job für dich.“
„Aber ich will kein Drogendealer werden.“, wand Mick ein und wollte grade die Wohnung verlassen, als ihn der Mann zurückhielt und sagte: „Junge, du weißt gar nicht was dir da entgeht. Du kannst sehr viel Geld verdienen.“
„Dann mach es doch selber.“
„Würde ich ja, aber ich kann so was nicht. Ich bin einfach zu dumm für den Job. Ich habe es mal versucht, aber dann habe ich das Zeug doch nur selber genommen.“, erzählte der Mann und genau dies war noch ein Grund für Mick, kein Drogendealer zu werden. Er wollte nicht abhängig von irgendwelchen Drogen werden, die ihn Stück für Stück kaputt machen würden.
„Nein, danke.“, sagte Mick und verließ die Wohnung.
„Der kommt wieder.“, sagte der Mann zu dem Freund und ging zu einem Schrank.
„Was hast du vor?“
„Ich will mir was reinziehen.“, sagte der Mann und holte ein kleines Tütchen aus dem Schrank heraus. „Willst du auch was?“
„Nein, danke. Ich werde dann auch wohl besser gehen.“, sagte der Freund und ging auch aus der Wohnung heraus. Er hatte schon einiges an Drogen ausprobiert und war zu dem Schluss gekommen, dass er nur noch mit Freunden was nahm, wenn es Nacht war und er nicht grade am nächsten Tag zur Schule musste. Auch wenn er es eine Zeit lang gemacht hatte, fand er es doch nun schon ein wenig armselig, wenn man alleine Drogen nimmt.


Auf dem Nachhauseweg musste Mick noch lange über das Angebot nachdenken, Drogendealer zu werden. Er war sich sicher, dass er dies nicht machen wollte, doch er wusste, dass man viel Geld damit einnehmen könnte. Vorausgesetzt man machte es richtig. Mick war sich sicher, dass er es richtig machen würde und er wusste auch, wie man so etwas anstellte. Theoretisch konnte er es, doch wie sah es praktisch aus?